Antonios von Syros

Sein Schicksal war Stein.

Er wählte das Schwert.

Ein Mann, geboren, um Marmor zu formen, wird zum größten Helden seiner Zeit. Doch die Stadt, für die er blutet, wird zu seinem tödlichsten Feind. Eine epische Reise über Verrat, Rache und die unzerbrechliche Kraft der Familie im Herzen des antiken Griechenlands.


Die Geschichte

Vom Staub des Steinbruchs auf Syros bis zu den blutgetränkten Schlachtfeldern gegen Sparta – die Geschichte von Antonios ist ein Epos über den unerbittlichen Kampf eines Mannes, der seinen Frieden in einer Welt finden muss, die ihn nur als Waffe sehen will.

Als einfacher Steinmetz träumt Antonios von einem Leben jenseits des Horizonts seiner Heimatinsel. Der Ruf des Abenteuers führt ihn in die Armee Athens, wo sein Mut und sein strategisches Genie ihn zu einem gefeierten Helden machen. Er findet die Liebe, gründet eine Familie und scheint alles erreicht zu haben.

Doch sein Ruhm sät Neid in den Herzen der Mächtigsten. Verraten von seinen eigenen Anführern und in eine tödliche Falle gelockt, wird Antonios zum Gejagten, zu einem Geist, der im Herzen des Feindeslandes ums Überleben kämpft. Als seine Feinde ihm das Letzte nehmen, was ihm geblieben ist, entfesseln sie den Zorn des "Wolfs des Taygetos" – und dieser Zorn wird ganz Griechenland in seinen Grundfesten erschüttern.


Elara – Der Anker in Athen

Die Tochter eines reichen Kaufmanns, deren Welt aus Seide und Politik besteht. Doch unter der Oberfläche verbirgt sich eine Stärke aus Stahl. Elara ist Antonios' Kompass in einer Welt voller Lügen, sein Hafen im Sturm des Krieges und die stille Strategin, die in den Schatten Athens einen ganz eigenen Kampf für die Wahrheit und ihre Familie führt.

Antonios – Der Wolf von Syros

Ein Mann, zerrissen zwischen zwei Welten. In seinen Händen liegt die Geduld des Steinmetzen, der Schönheit aus totem Fels erschafft, und die tödliche Präzision des Soldaten, der Armeen in die Knie zwingt. Sein größter Kampf wird nicht auf dem Schlachtfeld entschieden, sondern in seinem eigenen Herzen, im Ringen zwischen Rache und dem Wunsch, einfach nur ein Vater und Ehemann zu sein.

Phidias – Der zynische Bruder

Ein verbitterter Veteran, der schon zu viele Kriege gesehen hat, um noch an Helden zu glauben. Er ist Antonios' Mentor, sein Gewissen und sein treuester Bruder im Geiste. Phidias' Zynismus ist nur eine Rüstung, die ein Herz schützt, das noch einmal lernt, für etwas zu kämpfen, das größer ist als das bloße Überleben.



Die Welt des antiken Griechenlands

Unsere Geschichte führt dich an die Orte, an denen das Schicksal der westlichen Welt geschmiedet wurde:

  • Syros: Eine raue Kykladeninsel aus weißem Marmor und blauem Meer. Der Ort der Unschuld und der Heimat, nach dem sich Antonios' Herz für immer sehnen wird.

  • Athen: Das pulsierende, aber tückische Herz der Demokratie. Eine Stadt der Philosophen und Dichter, aber auch der Politiker, deren Ehrgeiz so tödlich ist wie jede spartanische Lanze.

  • Die Schlachtfelder: Von den belagerten Mauern Potidaias bis zu den eisigen Gipfeln des Taygetos – erlebe die brutale Realität des antiken Krieges, wo Ehre und Gemetzel Hand in Hand gehen.


Leseprobe

Der Marmor und das Meer

Die Sonne brannte unbarmherzig auf die Hänge des Pyrgos-Hügels herab und verwandelte den weißen Marmorstaub, der alles überzog, in eine flirrende, blendende Decke. Für Antonios, dessen achtzehnter Sommer sich dem Ende zuneigte, war dieser Staub der Geschmack seiner Kindheit, der Geruch seiner Jugend und das unweigerliche Schicksal seines Lebens. Jeder Atemzug füllte seine Lungen damit, jeder Schlag seines Hammers auf den Meißel wirbelte eine neue Wolke auf.

„Der Stein atmet nicht, Junge“, knurrte sein Vater Demetrios, ohne von seiner Arbeit aufzusehen. Seine Stimme war so rau wie die unbehauene Oberfläche des Marmorblocks vor ihm. „Er wartet. Er hat mehr Geduld als die Götter selbst. Wenn du ihm deinen Willen aufzwingen willst, musst du seine Sprache lernen. Und die besteht nicht aus Träumerei.“

Antonios senkte den Blick und konzentrierte sich wieder auf die Linie, die er in den Stein schlug. Seine Hände waren schwielig, die Sehnen an seinen Unterarmen traten hervor wie Seile unter der sonnengegerbten Haut. Er war stark, das wusste er. Die Arbeit im Steinbruch seines Vaters hatte seinen Körper zu einem Werkzeug geformt, hart und widerstandsfähig. Doch sein Geist war nicht aus Marmor. Sein Geist war aus Meerwasser und Wind.

Von ihrem Arbeitsplatz hoch über dem Hafen von Syros konnte er die Ägäis sehen, ein endloses, saphirblaues Tuch, das bis zum Horizont reichte und dort mit dem Himmel verschmolz. Heute war das Meer ruhig, und die wenigen Fischerboote, die aus dem Hafen tuckerten, zogen sanfte, weiße Spuren hinter sich her. Doch Antonios wusste um die andere Seite des Meeres. Er hatte die Winterstürme erlebt, die mit titanischer Wut gegen die Felsen der Insel schlugen und eine Gischt bis in die Gassen des Dorfes trugen.

Das Meer war wie die Geschichten, die seine Mutter ihm manchmal abends erzählte, wenn der Vater bereits schlief – Geschichten von Helden und Ungeheuern, von fernen Ländern, in denen die Menschen andere Götter anbeteten und die Sterne anders standen. Geschichten von Odysseus, der zehn Jahre über dieses Meer geirrt war, von den Argonauten auf ihrer Suche nach dem Goldenen Vlies und von den Flotten Athens und Spartas, die um die Vorherrschaft über die Welt kämpften.

Sein Vater verachtete diese Geschichten. „Märchen für Kinder und Tagediebe“, pflegte er zu sagen. „Unser Schicksal liegt hier, in diesem Stein. Er ernährt uns. Er gibt uns ein Dach über dem Kopf. Das Meer nimmt nur.“



Über die Autoren

Anargyros Printezis & Torsten Kobylka

Zwei Freunde, eine gemeinsame Leidenschaft für epische Geschichten. "Antonios von Syros" ist das Ergebnis eines ständigen kreativen Dialogs, bei dem die Ideen des einen das Feuer im anderen entfachten. Gemeinsam haben sie eine Welt erschaffen, die die historische Wucht des antiken Griechenlands mit dem zeitlosen Drama eines Mannes verbindet, der gegen sein eigenes Schicksal kämpft.